Das Gäste-WC ist ein relativ kleiner Raum - der es beim Tapezieren richtig in sich hat! Wir entscheiden uns, erst die schmalen Seiten zu tapezieren und anschließend die langen. Leider ist das nicht so einfach wie es sich anhört bzw. wie wir vorher angenommen hatten. Die Fuge über dem WC-Vorbau ist eine normale Fliesenfuge und keine Acryl- bzw. Silikonfuge. Abgesehen davon, dass beim Abschneiden der Tapete das Messer direkt nach jeder Tapetenbahn stumpf ist bröselt die Fugenmasse schwarze Kügelchen aus, die wir gleichmäßig auf der Tapete verteilen, bei dem Versuch den Kleister abzuwischen. Auch die halbhoch geflieste gegenüberliegende Wand hat ihre Tücken, allerdings kriegen wir den Abschluss besser hin als auf der anderen Seite. Dort müssen wir auf alle Fälle mit einer Acrylfuge das Ganze so bearbeiten, dass man es ansehen kann. Auch der Ausschnitt mit Übergang von Fliese zu Tapete ist nicht trivial und so verzögert sich das Ganze, abgesehen von den zwei Bahnen, die wir nach dem Abschneiden wieder von der Wand ziehen, neu zuschneiden und ein zweites Mal verkleben. Trotz der Anspannung schaffen wir es irgendwie, sowohl das Gäste-WC als auch die Waschküche komplett fertig zu stellen. Mehr als Pizza aufbacken geht dann allerdings am Abend nicht mehr.
6:20 Uhr aufstehen, um 6:45 Uhr steht Roland, der Elektriker, vor der Tür und trinkt seinen Kaffee im Auto. 10 Minuten später kommt er rein und beginnt mit seiner Arbeit. Da es keinen Stromausfall gibt schließen wir folgerichtig, dass er erst mal alleine gekommen ist und kurz nach 8 Uhr kommt Christian mit dem Spiegelschrank und Spiegel, die die beiden anbringen sollen. Erst mal ist allerdings Kabel ziehen angesagt. Sie kriegen tatsächlich alle Steckdosen, Schalter und Termostate angeschlossen, alles fertig bis auf die Abdeckung in der Waschküche, die zwar bestellt aber noch nicht geliefert wurde. Und sie schaffen das alles trotz dass wir noch Sonderwünsche äußern mit dem Entkoppeln der beiden Wohnzimmerlampen über den Fenstern auf der einen Seite und der Flurlampe vor dem Bad.
Jürgen ist zum letzten Mal heute hier und schmiert die Silikonfuge zwischen Boden und Wandfliesen und in der Dusche an den Ecken. Er erklärt Heiko, dass er Rand dunkel durchscheint und wir das einfach mit einem Klecks Farbe schöner machen können. Übersetzt könnte man sagen: ”Ich habe hier nicht gut gearbeitet, ihr könnt das aber ganz einfach selbst reparieren!” Das erinnert an die Bauhaus-Werbung: ”Einfach selber machen: wenn es gut werden soll!” Ich rüste noch einmal voll auf mit Duftlämpchen und Räucherstäbchen - das letzte - aber es reicht aus, Jürgen braucht nicht allzu lange.
6:20 Uhr aufstehen, die Klempner kommen nach 8 Uhr. Da bleibt viel Zeit zum Frühstücken inkl. Kaffee danach und sogar zum Zähneputzen. Danach ist den ganzen Tag reges Treiben angesagt, das Badezimmer wird fertiggestellt, die Silikonfuge an der Duschabtrennung gezogen, in der Waschküche die ganze Technik aufgebaut. Und dann die beiden Probleme: es wurde das Waschbecken für die Waschküche geliefert - allerdings ohne Befestigung. Dafür gibt es für das Gäste-WC zwar den Unterschrank - allerdings kein Waschbecken. Andreas hat auch schon mit Roland telefoniert, die Elektriker kommen gegen 15 Uhr noch einmal vorbei um den Warmwasserbereiter anzuschließen, die beiden Heizkörper in Schlafzimmer und Büro zu montieren und die Restaufgaben zu erledigen. Sie machen Überstunden sind aber hinterher genauso glücklich wie wir, was sie alles geschafft haben! Am Abend ist es dann endlich so weit: zum ersten Mal duschen! Es ist allerdings so spät geworden, die vergangenen drei Wochen waren derartig anstrengend mit dem frühen Aufstehen, so dass wir es nicht ganz so ausführlich genießen können, wir wollen nur noch auf die Couch!
6:20 Uhr aufstehen, Conny kommt gegen 7 Uhr und beginnt, die Türen im Badezimmer und im Gäste-WC einzubauen. Der Durchgang zur Waschküche ist es etwas komplizierter und Conny hat sich erkältet, er kriegt aber alles bis zum Nachmittag hin. Er verlässt uns gegen 13:30 Uhr, wahrscheinlich kuriert er erst mal ein bisschen aus.
Wir packen das Auto voll und wollen Müll wegfahren und auch einkaufen, da kommen Roland und Christian den Weg hochgebraust. Für die kleinen Restarbeiten mit Abdeckung in der Waschküche und Abmontieren der beiden Heizkörper im Wohnzimmer und Montieren von zwei Steckdosen an die Auslässe der Wandlampen, natürlich inklusive verlegen der Erdungskabel, haben wir allerdings noch Zeit, wir kommen trotzdem pünktlich kurz vor Schluß zum Bauhof und können auch noch einkaufen. Die Elektriker können bestimmt ihre Überstunden von gestern direkt abfeiern, das ist für die beiden bestimmt ebenfalls klasse.
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