Der Schnee lag wieder mal nur einen einzigen Tag, dann kam der Schneematsch und danach wieder die braun-schlammige Landschaft zum Vorschein. Das Wetter können wir nicht ändern, also wenden wir uns den wirklich wichtigen Dingen zu:
 
Moritz feierte seinen ersten Jagderfolg: eine Maus auf dem Waldweg konnte sich nicht schnell genug in ihren Bau retten. Wahrscheinlich war es schlichtweg zu kalt, so dass sie nicht in der Lage war, schneller zu rennen. Moritz freute sich über das ausgiebige Lob und die Belohnungen, die er erhielt. Vielleicht fängt er doch noch die ein oder andere Maus im Haus. Denn Mäuse im Haus sind wirklich nervtötend, auch wenn es sich um Waldmäuse handelt.
 
Nicht genug, dass es nachts immer mal wieder krabbelt, und durch die Hohlräume in der Decke laut widerhallt. Nein, eine Maus musste es auch in die Küche schaffen, unter der Spüle und in die drei obersten Schubladen. Die ganzen Köttel und flüssigen Hinterlassenschaften zu beseitigen ist schon ekelerregend genug. Das Nagetier begnügte sich aber nicht nur damit, sowohl den Weinausgießer und das Backofen-Thermometer als auch die Kork-Topfuntersetzer nagte es unerbittlich an. Ohne Spülmaschine wäre das zu einer riesigen Spülorgie ausgeartet. Und dann haben wir den Laden von Granngården geräubert und (fast alle) Mausefallen gekauft. Die Haustier-freundlichen, die zwar aus Plastik bestehen, allerdings sehr gut nachfüllbar sind (der Köder riecht nach Erdnussbutter) und auch sehr effektiv funktioniert: die Maus hat die erste Nacht nicht überlebt.
 
Um das richtig laute Getrappel haben wir uns mit Fallen direkt neben der Dachboden-Luke und einer Falle in einer Deckenöffnung der Küchen-Hotspots gekümmert. Eine Maus hatte sich das Bein in der Falle eingeklemmt und dadurch so heftig randaliert, dass sie Heiko beim Öffnen der Dachboden-Luke entgegen gefallen ist. Er war erschrocken, ließ die Luke fallen und dadurch die Maus von ihrem Schmerz befreit. Ohne Obduktion ist es allerdings schwierig nachzuvollziehen, ob sie durch den Deckel geplättet wurde oder vor Schreck einen Herzinfarkt bekam.
 
Das Ganze kann tatsächlich noch getoppt werden: Mäuse im Auto! Eine Maus knabberte die Gummibärchen im Handschuhfach an, zwei weitere nutzten die Styropor-Verkleidung im unteren Fach des Kofferraums zum Nestbau. Die Styroporkügelchen wurden kombiniert mit der Schutzdecke für die Rücksitze, die man erst mal für einen Welpen kauft, für die Zeit bis er stubenrein ist und dann im Kofferraum parkt. Aufgefallen sind diese Mäuse vor allem durch das Verteilen des Papiers der Küchenrolle, die wir im Kofferraum geparkt hatten. Das Gute daran: das Auto war seit dem Kauf innen nicht mehr so gründlich gereinigt worden wie jetzt, und das Entrümpeln war auch dringend nötig. Da Heiko jede Herausforderung, die uns im Alltag so über den Weg läuft, in höchst möglicher Gründlichkeit im Internet recherchiert, haben wir auch das Auto erst mal eine Weile auf einem anderen Platz geparkt, um die Spur, die die Waldmäuse zu ihrem neuen Futterplatz hinterlassen, zu zerstreuen. (Für Frankfurter ist das der reinste Hohn - wenn man wirklich mal einen freien Parkplatz finden sollte, was sowieso fast unmöglich ist, dann wird dieser genutzt. Der Luxus, einfach mal an einer anderen Stelle zu parken, ist völlig unbekannt.) Das ist dann auch die Erklärung für das Phänomen, dass die Mausefallen immer an den selben Plätzen funktionieren. Das Dutzend Mäuse, das letztes Jahr im Eimer mit dem Vogelfutter verendet sind und die Mäuse, die dieses Jahr auf der Box, in der das Vogelfutter sicher verstaut ist, in die Falle gehen. Bin schon gespannt, wie die Statistik dieses Jahr ausfallen wird.