Die letzten Tage waren schon etwas unentspannter, der Berg an Umzugskisten im Büro wächst - am Ende sind es 35 Kisten. Die Mülltonne füllt sich, es ist reiner Wahnsinn, was man immer so mitschleppt und dann bei Gelegenheit entsorgt. Aber das Kistenpacken habe ich verhältnismäßig gut verteilt so dass sich dieser Stress in Grenzen hielt. Allerdings kam am Sonntag der Schreiner bzw. Bauleiter Conny vorbei um nochmal die Maße zu nehmen für das Material, das er mitbringen darf. Und Conny erklärt uns, dass er mit dem vielen Schnee und Eis nicht arbeiten kann, er braucht Platz um mit seinem Anhänger möglichst nah an den Eingang zu kommen. Und das ist dann der wirklich anstrengende Teil, mit Metallschippe und Spitzhacke das Eis brechen und irgendwohin (auch das ist ein wunderbarer Teil der Arbeit - wohin mit dem ganzen Eis???) schleppen so dass es vielleicht irgendwann mal schmilzt. Das artet sehr schnell in Knochenarbeit aus, da komme ich ganz gut ins Schwitzen. Auf der anderen Seite entschädigt der strahlende Sonnenschein die ganzen Strapazen.
Und wir wollen ja noch mit Hälge zur Hauptuntersuchung - bevor wir die Küche im WoMo komplett in Betrieb genommen haben und dann alles weg räumen dürfen für die Fahrt nach Sunne. Der letzte TÜV-Termin war im April also haben wir nur in diesem Monat Zeit, das zu erledigen. Der erste Termin vergangenen Freitag war schon viel zu optimistisch, der rechte Vorderreifen war in einer tiefen Wasserlache eingefroren. Bis Freitag. Dann hat sich das Wasser endlich einen Weg unter dem Eis gebahnt und konnte ablaufen. Tagsüber ist es inzwischen warm genug, dass alles schmilzt, die hohen Minusgrade in der Nacht verhärten das Wasser anschließend wieder zu Eis. Von da ab galt es nur noch, die mehr als 5 cm dicke Eisschicht vor dem Fahrzeug aufzuweichen - ganz weggekriegt habe ich sie nicht. Aber mit Allradantrieb nimmt das WoMo auch diese Hürde. Der Weg ist zwar komplett aufgeweicht aber da müssen wir und die Anwohner des Weges halt durch.
Der Aufwand lohnt sich denn auch, nach 15 Minuten sind die beiden Prüfer durch, irgendetwas konnten sie nicht richtig überprüfen weil der Allradantrieb eingeschaltet war - scheint wohl nicht so wichtig gewesen zu sein - wir haben unsere heiße Schokolade getrunken und treten den Rückweg an. Das Reifendruckgerät an der Tankstelle ist leider defekt (zeitnahe Reparaturen haben in Schweden keinerlei Tradition!) glücklicherweise zeigt unser eigenes Meßgerät jedoch beruhigende Werte an so dass wir nach knapp 2,5 Stunden wieder zu Hause ankommen. Dass immer noch Schnee auf Hälges Dach festgefroren ist fasziniert uns, juckt uns aber nicht. Jetzt können wir beginnen, die ganzen Boxen und Kisten rüber zu transportieren und die eine Küche völlig zu entleeren (um das WoMo völlig zu füllen). Wieder einmal ist es beeindruckend, dass ein Raum viel kleiner wirkt, je leerer er ist!