Auch wenn wir schon in Deutschland an der VHS angefangen haben schwedisch zu lernen - es ist immer wieder eine Herausforderung sich mit Schweden zu unterhalten. Richtig schwierig ist es mit dem Mobiltelefon zu telefonieren, ganz besonders mit echten Värmländern. Das Värmland liegt an der norwegischen Grenze und der norwegische Einfluss ist überall zu hören und zu spüren. Leider hat das mit der Standardsprache Schwedisch nicht so richtig viel zu tun…
Wir haben uns also auf den Weg gemacht um hier an dem Schwedischkurs für Einwanderer (Svenska för invandare SFI) anzumelden. Die erste Hürde: die Öffnungszeiten sind an der Tür veröffentlicht und gelten eher manchmal. Wir haben fünf Versuche benötigt, bis wir zur richtigen Zeit vor Ort waren. An einigen Tagen ist vormittags an anderen nachmittags geöffnet, zwischen zwei und vier Stunden. Allerdings gibt es da noch Brückentage (klämdagar), Weiterbildungen oder kurzfristige Änderungen von nachmittags auf vormittags. Offenbar ist der Aufwand, das ganze im Internet anzukündigen zu hoch. Auch im Gemeindeblättchen - immer wieder gerne gelesen, alles Wichtige wird dort bekanntgegeben, von den Gottesdiensten über die Speisepläne für den Mittagstisch bis zu Weihnachtsmarkt und Bestellungen für Bio-Lammfleisch - wird über Öffnungszeiten nicht geschrieben. Aber im Juni war es endlich soweit, wir dürfen Schwedisch lernen. Die Einstufung verlief in Form eines kurzen Gesprächs mit den beiden Kursleitern und wir wurden informiert, dass wir entweder in den D-Kurs oder in Svagrund kommen.
Die Aufteilung der Kurse ist landesweit einheitlich geregelt: A-Kurs für Analphabeten, B-Kurs für alle, die schreiben können ohne oder mit niedrigem Schulabschluss im Heimatland, C-Kurs für alle mit Schulabschluss für akademische Ausbildung, D-Kurs für alle mit akademischer Ausbildung. Svagrund kommt dann danach und ist die Basis für die weiteren drei Stufen, die man benötigt, um in Schweden studieren zu können. Woher die Namen Sva grund, Sva 1, Sva 2 und Sva 3 kommen wissen wir nicht so genau, wahrscheinlich die Abkürzung für ”svenska” also schwedisch. Auf Internetseiten liest man immer nur von SAS (svenska som andra språk - Schwedisch als Fremdsprache) aber wir haben uns auch daran gewöhnt. Und der Kurs, mit dem wir begonnen haben, war dann auch svagrund.
Das Heftigste an dem Kurs: er beginnt morgens um 8 Uhr! Bei einer Anfahrtszeit von 40 Minuten ist das mal eine echte Herausforderung. Zum Glück gibt es an einem Tag der Woche Heimarbeit, da fahren wir nicht nach Sunne, da können wir etwas entspannter aufstehen und Schwedisch zu Hause lernen.