Der Weg nach Söderhamn ist nicht weit, wir kommen am frühen Nachmittag auf der Halbinsel direkt an der Ostsee an. Der Platz liegt in Sandarne, also nicht direkt in Söderhamn. Wir finden einen Platz in der Sonne, was inzwischen etwas schwieriger wird. Die Campingplätze sind meistens von Bäumen umsäumt oder durchzogen, was im Hochsommer sehr vorteilhaft ist. Jetzt im Herbst steht die Sonne sehr tief und kommt über die hohen Bäume kaum noch drüber, deshalb wählen wir keinen Platz direkt am Strand sondern mitten drin, am weitesten von den Bäumen entfernt. In der Nachsaison sind die Plätze billiger, hier gibt es auch ein Sonderangebot für 3 Nächte bleiben, 2 Nächte zahlen. Die erste Dusche fällt bei mir lauwarm aus, glücklicherweise funktioniert zumindest eine der drei Duschen dann doch richtig und die nächsten beiden Morgen beginnen mit einer heißen Dusche. Das Problem haben wir in Schweden schon öfter mitbekommen, es hat keine Tradition, etwas gleich zu reparieren, wenn es kaputt geht. Es dauert immer etwas länger, bis ein Schaden behoben wird. Dass sich das auch auf Dächer bezieht haben wir in Gargnäs gehört. Warum sollten kaputte Dachziegel ausgetauscht werden, es liegt doch eine Plastikfolie darunter, da kann es ja gar nicht rein regnen. „Jätte konstigt“ würde man auf schwedisch dazu sagen.
Von Sandarne aus fährt (stündlich) ein Bus nach Söderhamn und wir testen - schon zum zweiten Mal - den öffentlichen Nahverkehr. An der Bushaltestelle steht auf dem Fahrplan drauf, dass es sich um Cirka-Zeiten handelt, man sollte mit einigen Minuten vorher und nachher kalkulieren. Bar kann man im Bus nicht zahlen, einen Automaten gab es nicht, und wir hatten Glück, dass es auf der Fahrt Richtung Söderhamn nicht möglich war, mit der Kreditkarte zu zahlen „Det fungerar inte“, das funktioniert nicht. So haben wir erst auf der Rückfahrt erfahren, dass eine einfache Fahrt pro Person 4,50 € kostet - ich finde, das ist genug für ein Retour-Ticket. Der Ort Söderhamn ist von einem Fluß durchzogen, der ins Meer führt, mit einem netten kleinen Hafen. Dort ist auch ein „Campingplatz“ gelegen - einige Parkplätze mit Stromanschluss, an denen man max. 3 Tage stehen darf, mit Frischwasseranschluss und einer Toilette. Das Städtchen sieht ganz einladend aus, wir finden auch eine gute Konditorei mit Blick auf einen Aussichtsturm. Der kurze Platzregen kommt genau zur rechten Zeit, während wir uns einen Kaffee schmecken lassen, danach können wir noch einen ausgedehnten Spaziergang am Fluß entlang genießen. Auf dem Rückweg sind auch einige andere Fahrgäste im Bus, das Angebot wird also doch angenommen.
Auf der Halbinsel lässt es sich auch schön spazieren gehen, auch wenn das Naturschutzgebiet eingezäunt ist. Es gibt schön angelegte Wege und auch ein Badestrand, viel Gebüsch und Wald - wir kommen endlich mal wieder aus der Bude raus und können Sonnenschein und frische Luft tanken.