Noch ein Tag in Timaru, die Wolken ziehen am Mittag vorbei, die Sonne strahlt. Die Caroline Bay ist evtl. nicht ganz so sagenhaft, der Dashing Rocks Walkway ist trotzdem ganz nett, die Brandung tost an den Benvenue Cliffs. Und der Abend ist richtig scharf: der Inder kocht Indische Schärfe.

Der Tag beginnt stark bewölkt, ab 11 Uhr sind alle Wolken vom Himmel verschwunden, die Sonne lacht. Durch das Stadtzentrum spazieren wir am Visitor Centre vorbei - das allerdings keine Broschüren über die Wanderwege in Timaru bereit hält - und bestaunen die 10 Stände des Wochenmarktes, an dem selbst gepflücktes Obst und Gemüse, Marmelade, Selbstgestricktes usw. feil geboten wird. Da ist tatsächlich mal was los. Der Wasserfall und Rosengarten stellen das südöstliche Ende der Caroline Bay dar, über einen kleinen Vergnügungspark - die Fahrgeschäfte bleiben auch heute geschlossen - kann man an den Sandstrand gelangen. Einige Familien nutzen das kleine Schwimmbecken im Park, um die Kleinen abzukühlen, einige laufen an den Sandstrand, auch Paddler tragen ihr Seekajak zum Pazifik, um an der Bucht zu paddeln. Am nördlichen Ende der Bucht beginnt der Dashing Rocks Walkway, der an den Benvenue Cliffs entlang führt. Mit Benvenue ist nicht etwa der schöne Ausblick gemeint, 1878 ist das Segelschiff Benvenue vom Sturm an die Klippe geschleudert worden und gesunken. (Entweder hat der Anker versagt oder sie waren zu nah an der Klippe.) Die Dashing Rocks werden offenbar von der zweiten Klippe gebildet, am nördlichen Ende sind einige Fels- und Sandbrocken vom Festland abgebrochen. Der Weg führt dicht an der Wasserlinie entlang, die See ist sehr unruhig - ab und zu kriegen wir durch die Brandung Tropfen ab. Der Rundweg führt über eine Kuhweide, die beiden Kühe lassen sich von uns beim Wiederkäuen nicht stören. Auf den Hängen stehen große Villen, eine ist offenbar noch nicht ganz fertig gestellt, mich würde der direkte Blick auf den Hafen mit den Unmengen von Containern und Kränen allerdings stören.

Zurück im Motel genießen wir noch einmal das letzte Radler in der Sonne und beschließen, doch essen zu gehen statt zu kochen. Das Indische Restaurant sieht von außen ziemlich herunter gekommen aus, solange es geschlossen ist, wir sehen beim Vorbeigehen zum ersten Mal das Interieur. Es gibt in Neuseeland tatsächlich Tischdecken, auch Weingläser und aufwändig gefaltete Servietten stehen auf den Tischen, wir entscheiden uns für "Punjab". Das Menü für zwei ist auch schnell ausgesucht, dann die Frage, ob wir es mild, medium oder hot essen möchten. Bei der Antwort hot kommt die Nachfrage: "Indian, English or Kiwi Hot?". Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns für Indisch, und das für alle vier Hauptgerichte. Eventuell hätten wir doch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Hots testen sollen. Auf alle Fälle: wider Erwarten ist der Kreislauf nicht zusammen geklappt, schon nach 30 Min. hat das Brennen im Mund aufgehört, und alle Gedärme sind drin geblieben.