Heute besichtigen wir den größten See Neuseelands, Lake Taupo, mit der zugehörigen Stadt Taupo und dem von dort entspringenden Fluss Waikato, der längste Fluss Neuseelands, der irgendwann bei Auckland ins Meer mündet. Anschließend holen wir uns eine gehörige Brise faule-Eier-Gestank in dem Park Wai-o-Tapu.

Heute ist es stark bewölkt, es stinkt, und wir machen uns Punkt 10 Uhr auf (da kommt der Zimmer-Service) nach Taupo, zum größten See der Insel. Die Fahrt (etwa 80 km) führt durch teilweise verbrannte Landschaften, etwas eintönig an der breiten Hauptstraße entlang Richtung Süden. Auch hier gibt es nicht so viele Schafe, wie ich mir das in Neuseeland vorgestellt habe. In der Stadt Taupo angekommen, fahren wir erst einmal zum Hafen, an dessen Einfahrt eine riesige silberne Blechforelle prangt. Das Auto wird geparkt, ein erster Rundgang durch den Yachthafen und zurück zur Uferpromenade, dann geht es ohne Jacken und mit Sonnenbrille auf zum ausgeschilderten Wanderweg am Waikato Fluss entlang. Der Wanderweg führt zu den Huka Falls, unter denen ich mir lt. Reiseführer einen richtigen Wasserfall vorgestellt habe. Der Weg bis zum Beginn des Wanderweges zieht sich an der Straße entlang, der Straßenbelag ist recht laut, die Autos, die vorbei fahren machen einen entsprechenden Lärm, es macht nicht so richtig Spaß hier entlang zu spazieren. Ein Highlight bildet das Bungy Jumping am Stadtrand von einer Gateway aus in den Waikato. Das Wasser des Flusses ist strahlend grün, klar und der Fluss führt durch eine richtige Schlucht. Zwei Springer stürzen sich in die Tiefe - man hört es auch etwas weiter weg:-) Als dann endlich der Wanderweg anfangen soll, sind wir nicht mehr so ganz gewillt, auf 50 m über dem Fluss den Weg entlang zu wandern - und kehren zurück zum Parkplatz. Der Schnupfen - den ich erfolgreich an Heiko weiter gegeben habe - ist nicht ganz unbeteiligt an dem Abbruch des eigentlichen Ausflugs. Wir kommen noch an einem großen Platz vorbei, an dem Camping-Wagen verkauft werden - sowohl riesige Anhänger mit ausziehbaren Seitenteilen über umgebaute Busse und Busgroße Caravans bis zu ausgebauten Vans. Der Verkauf ist in vollem Gange. 

Mit dem Auto geht es zurück zu den Huka Falls, dem "Wasserfall" des Waikato. Eigentlich sind es nur ein paar Stromschnellen, dafür ist das Wasser von einer wunderbaren Farbe, die weiße Gischt mit dem grünblauen Wasser sieht phantastisch aus. Zur Touristenattraktion kommt noch ein Jetboot angedüst, tanzt Beifall heischend auf den Wellen und zischt wieder flussabwärts durch die Mitte.

Die asiatischen und indischen Touristenbusse erleichtern uns den Abgang, und so geht es weiter den Weg zurück bis zum Waiotapu Thermal Wonderland. Das große Wunder ist, dass unsere Nasen das auch noch überstanden haben;-) Inzwischen hat der Wind die Wolken vertrieben und die Sonne kommt immer weiter durch. Vor dem Eingang gibt es sogar Toiletten für Fahrräder - das hat die Welt noch nicht gesehen. Wir überlegen, ob wir den Geysir am nächsten Morgen (immer um 10:15 Uhr) ansehen wollen, da müssten wir aber zu früh aufstehen. Beim Ticketkauf dürfen wir uns in eine Liste eintragen, damit einfacher kontrolliert werden kann, wer in ein Loch gefallen ist. Es sind drei Wege ausgeschildert, für jedes der insgesamt 25 brodelnden Löcher gibt es einen eigenen Namen, so schön klingend wie Devil's Home, Devil's Ink Pot, Devil's Bath, aber auch Opal Pool, Artist's Palette, Champagne Pool und Panoramic View. Der Weg führt durch sonniges und schattiges Gelände, meist stinkt es erbärmlich, das gelbe ist Schwefel, rot-braun ist Eisenoxid (oder auch Rost), weiß ist Silizium usw. Deshalb auch der Name Künstler-Palette, es schillert in allen erdenklichen Farben. Der Wasserfall ist wieder ziemlich mickrig, dafür führt er in einen richtigen See. Zum Abschluss kommt ein neongrüner See (verkehrssichere Farbe!), das Teufelsbad. Im Souvenir Laden finden wir endlich richtige Neuseeländische Lederhüte - allerdings haben wir die rote Farbe in der vergangenen Stunde schon im oberen Körperbereich angenommen. Das Ozonloch lässt grüßen, wir waren zwar eine gute Stunde unterwegs, es war offenbar nicht schattig genug. Zum Glück haben wir genug Aloe Vera Gel dabei.