Nach den Städte- und Rund-um-Städte-Touren zieht es uns in die weite des Landes: zum Blauen und Grünen See, zum Lake Takawera - der zweitgrößte See Neuseelands, und zum Spa Bad in unserem Motelzimmer.

Nicht nur der "Geruch" des Schwefelsees auch der Lärm der Stadt nervt auf die Dauer. Deshalb geht es raus aus der Stadt rein in die Natur. Vorbei an Wiesen mit Schafen und Kühen und durch Waldgebiet geht es über eine Serpentinenstraße zum Blue Lake - der einzige See, um den man herum laufen kann. Ansonsten sind die Wanderwege eher von A nach B, so dass man alles hin- und zurück laufen darf. Der Blue Lake ist umrandet von hohen Farnbäumen, Gräsern und noch nicht näher identifizierten Bäumen (gehen wir mal davon aus, dass es Zypressen sind, Kawaka und Pahautea, auf alle Fälle ziemlich hoch, ohne Äste am unteren Stamm). Die größeren und kleineren Farne ducken sich unter den Schatten der großen Bäume, die Farnbäume sind auch bis zu 8 m hoch (ok, nicht geschätzt sondern nachgelesen) und haben bis zu 3 m lange Wedel. Durch den schmalen Wanderweg wirkt der Wald ziemlich gigantisch. Der Weg schlängelt sich anfangs am Seeufer entlang, steigt jedoch mit der Zeit in immer höhere Höhen, ab und zu kommen Mountainbiker, Jogger oder Walker entgegen, teils mit Hundebegleitung, einfache Spaziergänger mit Fotokamera sind außer uns nicht unterwegs. Die himmlische Ruhe wird allerdings von den Motorbooten gestört, der Blue Lake ist Sitz des lokalen Wasserski Clubs. Habe ich schon erwähnt, dass die Neuseeländer etwas Holländisches an sich haben? Der Unterschied ist, dass sie keine Wohnwägen sondern Boote immer und überall an den Autos hinten angehängt haben. Und einige dieser größeren und kleineren Boote fahren auf dem Blue Lake spazieren, andere ziehen die Wasserski-Künstler hinter sich her. Es gibt aber auch eine abgesperrte Fläche nur für Schwimmer. 

An den Blue Lake grenzt der Green Lake an, der in Privatbesitz ist und deshalb auch nur von einem Aussichtspunkt aus zu besichtigen ist. Weiter geht es zum Lake Tarawera, der zweitgrößte See Neuseelands (der größte ist Lake Taupo), an dem ebenfalls die Bootsfahrer dominieren. Den Schildern nach gibt es hier auch viele Angelgelegenheiten. Da man dort nicht herumwandern kann dauert unser Besuch auch nicht sehr lange. Erwähnenswert sind die plötzlich rechts und links der engen Serpentinenstraße auftauchenden Briefkästen - hier wohnt man wirklich einsam. Vor uns fährt ein Wagen gerade die Müllsäcke aus - pro Einfahrt fliegt ein Packen braune Säcke von der Ladefläche.

Auf dem Weg liegt die vom Vulkan verschüttete Stadt, man kann zwei verbrannte Häuser besichtigen - oder unsere Variante mit dem Besuch des Cafes wählen. Glücklicherweise sind heute Wolken am Himmel, da kann man ruhigen Gewissens etwas früher zurück ins Motel fahren und endlich das Spa Bad auf der überdachten Terrasse genießen, inklusive Massagedüsen und Whirlpool.

Die Küche des Thai-Restaurants am Abend hat Heikos Essgeschwindigkeit etwas überschätzt: wenn ich meine Suppe schon zu Ende gelöffelt habe, hat er keine Chance mehr, mich mit seinen Sate-Spießen einzuholen;-) Dafür war dann sein Reis bereits kalt, als sein Lamm kam. Allerdings hat es gut geschmeckt - und den Rotwein haben wir auch genossen.