Gabys Philosophiestunde: Der erste Eindruck der Neuseeländischen Gelassenheit und eine kleine Abhandlung über die Gourmets in Neuseeland. Aber der Rotwein ist klasse!
Die Menschen - Gelassenheit!
Zumindest steht es so in jedem Reiseführer. Ein kleines Beispiel: ein Taxifahrer fährt auf der rechten Spur (bei Linksverkehr bedeutet das, dass er es genauso eilig hat wie alle Taxifahrer auf der ganzen Welt), gibt gelassen Blinker rechts, fährt gelassen dicht auf das Auto davor auf - und verliert die Gelassenheit auch nicht, als die gelassene (bei uns sagt man genötigte) Autofahrerin nach links rüberfährt, gelassen den Stinkefinger zeigt, etwas ungelassen mit der Faust durch das offene Fenster droht, sich dann am Lenkrad festkrallt um mit Vollgas links vorbei zu ziehen, vor dem Taxi rechts einscheren, wieder links rüber ziehen und das Auto davor links überholend wieder völlig gelassen nach rechts weiter fahren. Die haben hier die Ruhe weg!
Das Essen
So steht es im Reiseführer: in den 1980er Jahren haben sich die Neuseeländer vom Gourmand zum Gourmet gewandelt, Klasse statt Masse ist die Devise. So sieht es der Neuseeländische Koch, der das Kapitel "Essen und Trinken in Neuseeland" geschrieben hat. Tatsächlich ist das Neuseeländische Essen von allen Kulturen beeinflusst, es gibt sowohl Belgier, als auch Irish Pubs, asiatische (Thai, China, Korea) Restaurants, Italiener, Griechen - und natürlich die üblichen Schnellen (McD., Wendys, KFC etc.). So typisch Neuseeländisch waren zumindest die Grünschal-Muscheln an Silvester, sowie die gegrillten Thunfisch- bzw. Lachssteaks. Das erste Lamm gab es aber dann doch erst beim Asiaten bzw. im Supermarkt.
Richtig gut dagegen ist die Teatime: da gibt es sowohl was für die süßen Jungs (Schokolade in Form von Muffins, Cakes, Torten, etc.) als auch für die herzhaften Mädels (Schinken-Käse-Sandwich, diverse Fleisch-, Käse-, Spinat-, Schinken-Pies).
Was auf gar keinen Fall vergessen werden darf: der Rotwein! Inzwischen haben wir einige Weinmarken getestet, die Cuvees von Merlot und Cabernet Sauvignon schmecken hervorragend und gerade haben wir einen Supermarkt entdeckt, in dem es richtig günstigen Wein gibt. Morgen werden wir uns das mal mit Auto von der Nähe betrachten, für die Schlepperei im Rucksack war der Weg dann doch zu weit.
Die "Kochgelegenheit" (cooking facility) im Motel beschränkt sich auf eine Pfanne mit Stromanschluss, allerdings groß genug für 2 Rumpsteaks von jeweils etwa 400 g Gewicht. Das bedeutet für die Vegetarier unter uns, dass etwas mehr vom Fettrand des 400g Rumpsteaks abgeschnitten wird, dafür fällt der Salat dazu etwas kleiner aus als die Beilage zu den Lammsteaks tags zuvor. Die Fleischdiät hat begonnen!