Die Nacht versprach nicht nur kalt zu werden - sie war es auch. Die 10 °C aus der Klimatabelle kann man getrost glauben! Zum Glück gibt es zwei Heizungen, die wir erst einmal schüren.

Den Kängurus, die am Morgen im Park vor den Cabins grasen, macht die Kälte offenbar nichts aus. Wir machen uns auf zur völlig neu geplanten und gebauten Hauptstadt Australiens. Der Vorteil einer auf diese Weise entstandenen Stadt ist eindeutig, dass man alle Sehenswürdigkeiten auf einem kleinen, klar begrenzten Terrain findet. Wir parken in der Nähe des „Parliament House“ und starten dort unseren Rundweg. Ein Gebäude, das auf und in einem Hügel gebaut wurde, sodass dieser Hügel quasi erhalten bleibt. Es hat eine faszinierende Architektur mit großem Brunnen vor dem Haupteingang, der durch weiße quaderförmige Säulen zurückgesetzt ist, auf beiden Seiten bilden Rasenflächen das Dach, das zum Hügel gehört und begehbar ist. Von dort sieht man die hohe Antenne (oder was es sonst darstellen soll) sowie mehrere Cafes auf Terrassen in unterschiedlichen Ebenen.

Vom Hügel hat man einen Rundblick über Canberra, mit dem angelegten See (von 1964), dem „National Carillon“ (das Turm-Glockenspiel), der „Anzac Parade“ usw.. Am alten Parlamentsgebäude vorbei und an dem heiligen Feuer der Aboriginies gehen wir zum See bzw. Fluss, dort entlang bis zur Brücke, am Kunstmuseum vorbei. Am anderen Ende der Brücke ist das „Carillon“, durch den Park gehen wir weiter zum „Capital Exhibition Centre“. Dort wird die Geschichte von der Entstehung der Hauptstadt in Wort und Bild vorgeführt. Ein Stadtplan gibt am Eingang in mehreren Sprachen einen Überblick über die Stadt mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Auch die Architekten, die am Wettbewerb für die Stadtplanung teilnahmen, werden hier vorgestellt.

Danach geht es weiter durch den Park und über die nächste Brücke zurück zum Parkplatz. Da der Versuch, auf dem Kreisel um das Parlamentsgebäude zu fahren, misslingt, machen wir noch eine kleine (ungewollte) Stadtrundfahrt. Der Nachteil einer solchen Stadt liegt auf alle Fälle darin, dass man sich auskennen muss, wenn man mal kurz in einem Supermarkt einkaufen möchte: in allen anderen Städten war das etwas außerhalb auf den Zufahrtsstraßen, hier nicht. Und so machen wir uns auf den Weg zurück zum Freeway und von dort in Richtung Sydney.

Wir kommen zwar früher los als erwartet, aber die Umgebung von Sydney ist großflächig verkehrsreich. Da es keine Umgehungsstraßen gibt, müssen wir durch einige Vororte durch fahren, und das pünktlich zur Rush-hour. Das kostet dann nicht nur Zeit sondern auch Nerven, da wir solche Staus eigentlich nicht mehr gewöhnt sind. Als wir endlich wieder auf einen Freeway kommen ist es doch ziemlich spät, aber erst einmal genießen wir die Ausblicke auf der Straße. Teilweise sind Schneisen in den Fels gehauen, um diese Straße hindurch zu führen, schon ein faszinierender Anblick, genauso wie einige Ausfahrten.

Der Caravan Park, den wir ausgesucht haben nördlich von Sydney, direkt am Meer, in „Umina Beach“ hat leider keine Cabin mehr frei, aber der Mann an der Rezeption telefoniert und empfiehlt uns dann einen anderen Caravan Park in der Nähe. Die Cabins dort sind zwar etwas teurer als erwartet, aber alles ist sauber und sehr nett gemacht, und so lassen wir uns erst einmal nieder.