Auch heute ist es wieder wolkig, und so verlassen wir die Luxus-Cabin, um uns noch Wasserfälle anzusehen. Vom „Wonderland Carpark“ aus wandern wir erst den längeren Weg zu den „Turret Falls“. Obwohl der Weg als „medium“ eingestuft ist, ist dies ein einfacher Wanderweg durch den Wald. Die Wasserfälle sind nicht sehr spektakulär, aber der Weg dorthin hat sich gelohnt. Zum Parkplatz zurückgekehrt geht es in die andere entgegengesetzte Richtung zu den „Splitter Falls“. Hier ist das „medium“ wieder eher angebracht, man muss über Felsbrocken klettern, teilweise auf äußerst schmalen Pfaden durch die Felsen hindurch klettern, und das alles erst einmal bergab. Nach einer Holzbrücke geht der Weg weiter durch den Wald und durch meterhohen Farn, vorbei an uralten Eukalyptusbäumen, bis man direkt am Fuß des Wasserfalls herauskommt. Hier bekommen wir das wechselhafte Wetter zu spüren, es fängt zwischendurch immer wieder an zu regnen, bevor dann wieder die Sonne herauskommt. Der Anstieg zum Parkplatz ist anschließend viel anstrengender als der Abstieg vorher zum Wasserfall. Wir sind uns einig: umgekehrt gefällt es uns besser!
Mit dem Auto geht es dann die kurvenreiche Straße weiter zu den „Mackenzie Falls“. Auch dort geht es erst einmal abwärts zum Fuß des Wasserfalls. Hier ist der Weg komplett betoniert, mit 263 Stufen dazwischen. Der Abstieg ist einfach, der Anblick herrlich. Dieser Wasserfall ist doch etwas höher (als die anderen) und die Felswand, an der das Wasser herabstürzt ist glattgeschliffen. Der Anstieg zum Auto zurück ist wiederum anstrengend, wir schaffen es aber gerade noch so. Diese Tour genossen wir auch bei durchgehendem Sonnenschein.
Danach verlassen wir die Grampians in Richtung Süden, auf dem Weg zur „Great Ocean Road“. Die Landschaft ändert sich jetzt von den felsigen bewaldeten Hügeln der Grampians zu sanften Grashügeln, die nahezu runde Kuppen besitzen. Der Beginn der „Great Ocean Road“ ist noch mitten im Binnenland doch nach ein paar Kilometern (, auf denen wir einen Koala auf der Straße entdeckt haben) fahren wir endlich auf den Indischen Ozean zu. Die Küste wird von hohen gelblichen, steil abfallenden Felsen gebildet, die bizarre Muster bilden. Es weht ein stürmischer Wind als wir die Sehenswürdigkeiten nacheinander anfahren: die „Tower Bridge“, die „Loch Ard Gorge“, an der Schiffswrack (irgendwo unter Wasser) liegt, und die „12 Apostel“ (die man wahrscheinlich nur von der Seeseite erkennen kann). Durch den starken Wind werden die Wolken wieder dichter und schwärzer, es wird auch kälter und so setzen wir die Fahrt fort bis „Apollo Bay“. Dort kommen wir pünktlich zur Ladenschlusszeit um halb sieben an, und ergattern gerade noch eine Cabin. Zur Belohnung für diesen anstrengenden Tag gönnen wir uns noch ein Essen beim Italiener, das erste Mal, dass Heiko mit seiner Pizza zu kämpfen hat (er hat natürlich gewonnen!), und jetzt wissen wir auch, wie groß eine „full carafe“ ist: 1 Liter!