Auf Regen folgt Sonnenschein, das erleben wir heute den ganzen Tag durchgehend! Beim Aufwachen regnet es noch, beim Frühstück hört es schon teilweise auf, dann kommt wieder ein Schauer, aber kurz nach zwölf Uhr machen wir uns dann auf den Weg zu dem Wonderland Parkplatz. Da gibt es zum Einen den Wanderweg durch den „Grand Canyon“, der eine sehr beeindruckende Landschaft vorweisen kann, aber aufgrund des starken Regens des letzten Tages doch nach einer Weile zu gefährlich wird. Doch es gibt auch noch den anderen Teil dieses Rundweges, den wir dann in Angriff nehmen, steil bergauf durch den Wald, teilweise über Felsplatten klettern ist da angesagt. Dann kommen wir auch am oberen Ende des „Grand Canyon“ an, nach den obligatorischen Gipfelfotos geht es weiter in Richtung „Pinnacle“. Anfangs einfach nur steil bergauf durch den Eukalyptuswald wird der Weg dann immer schwieriger, als wir denken, der Weg wäre bald zu Ende, kommt dann das Schild 800 m zurückgelegt, 700 m kommen noch. Ein paar Meter weiter werden wir erst einmal von einem wunderschön gelegenen Wasserfall belohnt, den wir allerdings auch noch überqueren müssen. Als es am Ende aus dem Wald herausgeht fängt die Kletterei erst richtig an: über Felsplatten klettern, aufgrund des Regens ziemlich glitschig sind, auf Eisenleitern rauf- und runterklettern, durch die äußerst schmale „Silent Street“ auf den Felsbrocken balancieren; unser Verständnis von einem mittel-schweren Weg ist etwas ins Wanken geraten. Aber „medium“ bedeutet auch durchgehend markiert, bei schweren Routen benötigt man ja schon Navigationskenntnisse. Aber der Weg hat sich gelohnt, ein herrlicher Blick über das Tal und die großen Seen eröffnet sich uns. Leider beginnt es hier zu regnen, ein mächtiger Wind zieht auf, so dass wir schnell wieder den Abstieg beginnen, der zwar nicht mehr ganz so anstrengend aber dafür umso gefährlicher ist, da die Felsen erstmal richtig nass und glitschig sind. Auf dem Weg nach unten kommt immer wieder die Sonne heraus, und wir freuen uns, den Gipfel geschafft zu haben.
Mit dem Auto setzen wir die Tour fort zum „Reed Lookout“ mit den „Balconies“, zu denen ein kurzer Wanderweg („easy“) führt und dann zum „Boroka Lookout“. Von diesen Aussichtspunkten kann man seit langem mal wieder riesige Waldflächen sehen, hier sind auch die Wasserreserven von Victoria, von denen mit Pipelines das Wasser in die Städte und auf das ganze Land transportiert werden. Zum Glück gewinnt die Sonne immer mehr die Oberhand, und so kehren wir zufrieden ermüdet zurück zum Caravan Park.